Wie KI die Arbeitswelt verändert – eine Analogie aus dem Sport
- info249390
- 18. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Der Pfiff zur neuen Spielzeit
Als Bundestrainer und sportpsychologischer Experte erlebe ich täglich, wie wichtig es ist, unter Druck schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Basis ist sind dabei klare Regeln, taktische Vorgaben und die Intuition trainierter Spieler:innen. Dabei bietet der Sport dies in einem sehr kurzen Zeitfenster. Ergebnisse werden in 90 Minuten erzielt. Am Ende steht eine Tabelle mit den Leistungen zu buche. Einige dieser Mechanismen sehe ich auch zunehmend in der Wirtschaft. Die Arbeitswelt gleicht immer mehr einem Hochleistungsspiel: schnell, dynamisch, unberechenbar.
Entscheidungen, die früher Wochen Zeit hatten, müssen heute oft in Minuten oder Sekunden getroffen werden. Der Grund? Digitaler Wandel, Künstliche Intelligenz, Wissensdatenbanken und ein neues Verständnis von Netzwerken und Zusammenarbeiten. Doch was bedeutet das konkret – und was können Unternehmen vom Sport lernen?

Der Sport als Blaupause für die neue Arbeitswelt
Im Sport sind die Regeln klar: Ein Fußballer weiß, dass er den Ball nicht mit der Hand spielen darf. Eine Basketballspielerin kennt ihre Optionen – Dribbling, Pass oder Wurf – und entscheidet oft binnen Millisekunden. Diese Entscheidungen geschehen im Rahmen eines taktischen Konzepts, das vom Team, vom Trainerstab und von der Spielsituation geprägt ist.
In Unternehmen sind diese Rahmenbedingungen oftmals nicht ganz so offensichtlich und definiert: Aber auch in Unternehmen gibt es Spielräume, Strategien und Situationen, in denen blitzschnelle Entscheidungen notwendig sind. Dennoch scheint es immer ausreichend Zeit für Meetings, Entscheidungsgremien oder Analysen zu geben. Eine so schnelle Entscheidung wie beim Fußballer der im 5-Meter-Raum den Ball am Fuß hat, gibt es seltener.
Von Postweg zu Prompt: Das schrumpfende Zeitfenster
Früher reichte es, wenn eine Entscheidung im Laufe von Monaten getroffen wurde – Dokumente wurden per Post verschickt, Fristen waren lang. Mit E-Mail änderte sich das: Tage wurden zur Norm. Heute, mit KI und Cloud-basiertem Wissen, erwarten Märkte und Systeme Entscheidungen oft in Minuten.
In dieser Welt stellt sich die Frage: Warum schreibe ich diesen Blogartikel überhaupt noch? Hat das nicht längst schon jemand gemacht? Oder: Warum ich – warum nicht die KI? Und wenn die KI ihn schreibt, was bleibt dann meine Aufgabe?
Die Antwort liegt im Verständnis der Rollenverteilung – wie im Sport: Ich muss wissen, wann ich selbst schieße, wann ich den Pass gebe und wann ich die KI (meine Mitspielerin) in Szene setze.
Organisationen brauchen ein neues Spielsystem
Die zentrale Aufgabe von Führung und Organisation ist es jetzt, klare Spielfelder und Entscheidungsrahmen zu definieren:
Wer darf wann „den Ball in die Hand nehmen“?
Welche Daten oder Kontexte lösen einen „Torschuss“ (also Entscheidung/Aktion) aus?
Welche Regeln gelten – und wo braucht es Flexibilität?

KI zwingt uns nicht zur Passivität, sondern fordert uns zur aktiven Gestaltung auf. Unternehmen brauchen klare Taktiken. Agile, adaptive Frameworks, die ihren Mitarbeitenden Orientierung geben, aber zugleich genug Raum für Spielintelligenz lassen.
Entscheidungskompetenz ist das neue Kapital
In einer immer schnelleren, volatileren Welt (Stichwort VUCA) gewinnt derjenige, der Entscheidungen frühzeitig delegieren kann. Wer seinen Teams zutraut, Chancen zu erkennen und zu nutzen, wird im „Spiel“ der Märkte die Tore schießen.
Wie im Sport gilt: Training, Analyse und Vertrauen ins Team sind entscheidend. Und manchmal hilft es, sich zu fragen: Stehe ich gerade frei zum Schuss – oder sollte ich lieber den klugen Pass spielen?
Transparenzhinweis / Disclaimer: In diesem Blog kommen auch digitale Helfer zum Einsatz – konkret: Künstliche Intelligenz. Einige Texte oder Textpassagen wurden mithilfe von KI-Tools erstellt oder überarbeitet. Auch bei der Bildgestaltung wurde KI eingesetzt. Ich achte dabei darauf, dass die Inhalte inhaltlich korrekt, sinnvoll und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Trotz technischer Unterstützung liegt die inhaltliche Verantwortung für alle Beiträge weiterhin bei mir.
Kommentare