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Vom Kopf aufs Papier – Warum Gedanken erst wirksam werden, wenn man sie aufschreibt

Aktualisiert: 16. Juli



Ein Beitrag für alle, die mehr wollen als bloß am Spielfeldrand zu stehen.


Du hast den Gameplan geschrieben. Du hast das Staff-Meeting geführt. Du hast gesagt, wer, wann, wo zu stehen hat. Und dann stehst du am Game Day an der Sideline – und es läuft nicht. Wieder weiß ein Assistenz-Coach nicht, wo er stehen soll. Wieder fehlt die Struktur, die eigentlich schon vor Tagen besprochen wurde.

Kennst du das? Dann bist du nicht allein.


Ich habe mich oft gefragt: Warum wird etwas, das wir im Kopf haben – und sogar besprochen haben – am Ende doch nicht umgesetzt?


Die Antwort liegt in einem scheinbar kleinen, aber entscheidenden Unterschied:


Der Unterschied zwischen Denken – und Aufschreiben.


Gedanken sind flüchtig – Papier ist konkret

Ein Gedanke ist schnell da. Noch schneller ist er wieder weg. Auch wenn du ihn in einem Meeting aussprichst, bleibt er oft nicht haften. Denn: Jeder hat sein eigenes Bild im Kopf. Was für dich völlig klar ist, kommt bei deinem Gegenüber möglicherweise ganz anders an.

Was passiert dann in der Praxis?

  • Coaches vergessen Details.

  • Aufgaben verschwimmen.

  • Abläufe bleiben unklar.

  • Entscheidungen werden ad hoc getroffen.

  • Verantwortung wird nicht übernommen – weil sie nicht konkret greifbar war.



Aufschreiben heißt Verantwortung übernehmen

Wenn du etwas aufschreibst – sei es ein Sideline-Protokoll, ein Ablaufplan für Warm-Up oder eine Checkliste für deine Unit – dann passiert etwas Entscheidendes:


Du verarbeitest den Gedanken bewusster.

Du strukturierst ihn.

Du machst ihn greifbar.

Und: Du kannst ihn kommunizieren. Wiederholt. Nachlesbar. Verbindlich.


Ein Coach, der seine Aufgaben schwarz auf weiß vor sich hat, wird sich viel eher daran halten. Warum? Weil es keine Ausrede mehr gibt. Kein „Ach, ich dachte, du meintest…“. Keine unklaren Absprachen. Es steht da. Schwarz auf weiß.

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Coaching ist kein Bauchgefühl – Coaching ist Klarheit

Besonders im Ehrenamt haben wir oft das Problem: Wir kommen müde vom Job, machen Football aus Leidenschaft – aber ohne klare Strukturen wird diese Leidenschaft zur Belastung.


Ein guter Staff funktioniert nicht durch spontane Inspiration. Er funktioniert durch Klarheit, Wiederholung und Selbstorganisation.

Als Coach musst du wissen:

  • Wo du stehst.

  • Wann du sprichst.

  • Welche Verantwortung du übernimmst.

  • Welche Infos deine Spieler jetzt brauchen – und was warten kann.


All das ergibt sich nicht „aus dem Gefühl heraus“. Das ergibt sich, wenn du dir deine Gedanken aufschreibst, reflektierst – und sie bewusst zu deinem Standard machst.

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Was kannst du konkret tun?

  1. Mach dir für deine Unit eine eigene Checkliste.– Wo stehst du in Offense/Defense/Special Teams?– Was sind deine 3 wichtigsten Calls oder Korrekturen?– Welche Routinen willst du jedes Training durchziehen?

  2. Lege ein persönliches Coaching-Notebook an.– Halte nach jedem Spiel kurz fest: Was lief gut? Was nicht?– Was hast du als Coach klar kommuniziert? Was war diffus?

  3. Kommuniziere schriftlich – nicht nur mündlich.– Kleine Ablaufpläne per Messenger oder in den Staff-Chat.– Visuals, Sideline Maps, einfache Bullet Points.


Fazit: Gedanken helfen dir – aber Pläne helfen dem Team

Nur wer als Coach seine Gedanken in eine Form bringt, kann sie auch vermitteln. Und nur wer sie vermitteln kann, hilft seinem Team, sicher und souverän aufzutreten.

Also:Schreib’s auf. Mach’s sichtbar. Mach’s verbindlich.Für dich. Für deine Unit. Für euren Erfolg.


Falls du dafür ein praktisches Hilfsmittel brauchst: Das Practice Workbook for American Football bietet dir genau den Raum, um deine Ideen, Drills, Abläufe und Beobachtungen festzuhalten – direkt angepasst auf den Football-Alltag. Ideal für jeden Coach, der mehr Struktur in sein Coaching bringen will.



Wenn du magst, helfe ich dir auch gern, deine ersten Seiten oder Checklisten individuell zu gestalten. Sag einfach Bescheid.


Quellen

Gollwitzer, P. M. (1999). Implementation intentions: Strong effects of simple plans. American Psychologist, 54(7), 493–503. DOI: 10.1037/0003-066X.54.7.493

Mueller, P. A., & Oppenheimer, D. M. (2014). The Pen Is Mightier Than the Keyboard: Advantages of Longhand Over Laptop Note Taking. Psychological Science, 25(6), 1159–1168. DOI: 10.1177/0956797614524581




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